Die Kaufkraft und ihre Auswirkungen

Die Kaufkraft und ihre Auswirkungen

Österreich gehört zu den reichsten Ländern der Welt – und dennoch gibt es viele Menschen, die in Österreich entweder in Armut leben oder armutsgefährdet sind. Laut Statistik Austria sind immerhin 17,5% in Österreich armutsgefährdet. Dabei sind die Nachrichten über die steigende Inflation im Jahr 2022 nur wenig erfreulich und drohen, die Situation noch zu verschlimmern. Denn eine Inflation bedeutet, dass das Geld weniger wert wird und die Menschen sich somit weniger leisten können. Besonders kritisch wird es, wenn der Preis für alltägliche Lebensmittel steigt, wie etwa für Milch oder Brot.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die aktuelle Lage und Maßnahmen, die in Planung sind. Lernen Sie mehr über die Kaufkraft und erfahren Sie, welche Folgen sie für die Wirtschaft und die eigenen Finanzen hat.

Was ist die Kaufkraft?

Die Kaufkraft ist ein Begriff aus der Wirtschaft. Es handelt sich dabei um ein Maß, um den Wert des Geldes festzulegen. Die Kaufkraft bezieht sich dabei auf den Privathaushalt und beschreibt demnach auch den Betrag, der übrig bleibt, wenn allen anderen Zahlungsverpflichtungen nachgegangen wurde. Je höher dieser Betrag ist, umso mehr kann man sich kaufen, umso mehr konsumiert man und umso mehr Geld kommt in den Kreislauf der Wirtschaft.

Die Kaufkraft betrug im Jahr 2020 rund 24.000 Euro – dieser Wert dürfte sich mittlerweile geändert haben.

Warum ist die Kaufkraft wichtig?

Die Kaufkraft ist im Prinzip ein Indikator für die Verteilung des Wohlstandes – wer hat mehr Geld zur Verfügung, nachdem Miete, Auto, Lebensmittel etc. bezahlt wurden? Ein Beispiel: Wenn jemand am Ende des Monats nach Abzug der Ausgaben noch Geld übrig hat, kann derjenige das Geld entweder günstig anlegen, sparen oder sich gewisse Dinge leisten, wie etwa eine Psychotherapie, die Mitgliedschaft im Tennisverein, einen schönen Urlaub, und vieles mehr. Wer jedoch beim Lebensmitteleinkauf jeden Cent zweimal umdrehen muss, kann von solchen Dienstleistungen und Gütern nur träumen.

Diese 10 EU-Staaten haben die höchste Kaufkraft und damit gehören deren Bewohner*innen im Durchschnitt zu den wohlhabendsten der EU. Österreich liegt auf Platz 7.

  1. Liechtenstein
  2. Schweiz
  3. Luxemburg
  4. Island
  5. Norwegen
  6. Dänemark
  7. Österreich
  8. Deutschland
  9. Irland
  10. Schweden

Gleichzeitig sollte man jedoch auch erwähnen, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Österreich sehr groß ist, was bedeutet, dass eine ausgeprägte soziale Ungleichheit herrscht. Daten zeigen, dass ein Drittel des Finanzvermögens in Österreich nur 320 Menschen zugeschrieben wird. Und diese Menschen sind es nicht, die bei der aktuellen Inflation die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil sie nicht wissen, wie sie die Lebensmitteleinkäufe für die Familie im nächsten Monat finanzieren sollen.

Was passiert jetzt?

Da die Kaufkraft eng mit der Inflation zusammenhängt und sich bereits in den privaten Haushalten bemerkbar macht, hat die Regierung geplant, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu senken. Der Handel ist jedoch dagegen – denn Expert*innen befürchten, dass die Auswirkungen der sinkenden Kaufkraft dabei nur verzögert werden würden. Denn später müsse man die Mehrwertsteuer wieder hinzufügen, und dann sind die Lebensmittel erneut teuer und für den einen oder anderen nicht leistbar. Eine ideale Lösung für das aktuelle Problem ist es also nicht.

Der durchschnittliche Haushalt in Österreich verwendet ca. 12% des monatlichen Einkommens für Lebensmittel.

Der Handel bleibt standhaft und deutet darauf hin, dass die Lieferketten oft nicht durchschaubar sind, sodass einzelne Eingriffe in Bezug auf den Preis wenig Wirkung hätten. Stattdessen sollte sich der Staat darum kümmern, dass den Bürger*innen mehr vom Einkommen bleibt und sie weniger an den Staat abgeben müssen. Es bleibt zu hoffen, dass bald eine Lösung gefunden wird, die sich anwenden lässt. Die Konsumentinnen müssen hier eindeutig entlastet werden.

Kaufkraft sinkt – was kann man tun?

Wenn Sie merken, dass Sie aktuell viel mehr Geld für Ihren Lebensmitteleinkauf ausgeben, dann sind Sie nicht alleine. Wir empfehlen Ihnen, ein Haushaltsbuch zu führen, um einen besseren Blick über Ihre Finanzen zu erhalten. Notieren Sie dabei entweder in einem Notizbuch, in einer Excel-Tabelle oder in einer App Ihre Einnahmen und Ausgaben. Danach sollten Sie analysieren, wo Sie am besten sparen können. Bei Lebensmitteln kann es auch helfen, auf Rabattaktionen zu achten.

Andreas Linde
Geschrieben von
Andreas Linde hat mehr als 7 Jahre Erfahrung mit dem Kreditmarkt und weiß alles über den effektiven Jahreszinns, Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Obligationen und andere relevante Begriffe, die mit Krediten zu tun haben.
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