Zinsen zahlen bei Gelddarlehen – Die Kreditzinsen

Die Zinsen funktionieren als Gebühr für einen aufgenommenen Kredit. Diese werden in Prozent angegeben. Sie werden dem Kreditnehmer also zusätzlich zu den Kreditraten berechnet, während es bei Sparbüchern anders herum ist: Hier zahlt das Geldinstitut dem Sparer Zinsen, da es mit dessen Vermögen in Bankgeschäft investieren kann. Als Kreditnehmer freut man sich also über einen möglichst niedrigen Zinssatz, während man als Sparer einen hohen Zinssatz bevorzugt.

Besonders diese drei Themen schauen wir uns auf dieser Seite an:

• Zinsen Definition: Was sind Zinsen und welchen Zweck erfüllen sie?
• Welche Arten von Kreditzinsen gibt es und wie werden sie berechnet?
• Kreditzinsen aktuell und Zinsen in Deutschland

Zinsen Definition – Was sind Zinsen?

Zinsen haben eine enorme Bedeutung für das Funktionieren der Wirtschaft. Mit dem Kapital, das bei Banken und Kreditinstituten angelegt wird, werden nämlich Geschäfte und Investitionen betrieben. Kreditzinsen werden auch als Sollzinsen bezeichnet, während sie beim Sparen als Habenzinsen definiert sind. Beim Sparen erhält man Zinsen, während man sie beim Kredit bezahlen muss.

Zinsen haben mehrere Aufgaben. Sie sind ein Entgelt für geliehenes Kapital. Sie decken bis zu einem gewissen Grad das Risiko, das beim Verleih von Kapital entsteht. Insofern erfüllen sie auch eine Aufgabe als Risikoprämie. Und nicht zuletzt sollen sie auch mögliche Inflationsschwankungen ausgleichen.

Wie werden Zinsen oder Kreditzinsen berechnet?

Zinssätze sind rechtlich geregelt: Es gibt einen gesetzlich festgelegten Zinssatz von 4 %, wenn zwischen Kreditgeber und -nehmer keine individuellen Vereinbarungen getroffen werden. Kunden bei Kredit- und Geldinstituten wünschen sich grundsätzlich, wenig Zinsen bei Krediten zahlen zu müssen.

Wie bereits erwähnt, ist die Bonität oder der Schufa Score bei der Zinsberechnung recht gewichtig. Daher ist es empfehlenswert, eine hohe Zahlungsmoral aufrechtzuerhalten und auch die kostenlose Schufa Einsicht wahrzunehmen. 

Variablen für die Berechnung des Zinssatzes bei Krediten sind:

• Die Höhe des Kredits: Je mehr Geld verliehen wird, desto höher ist das Risiko für den Kreditgeber und daher steigen mit der Höhe des Kredits auch die Kosten.
• Die Laufzeit des Kredits: Je kürzer die Laufzeit eines Kredits ist, desto geringer fällt der effektive Jahreszins aus.
• Die Bonität des potentiellen Schuldners: Hier spielt u. a. der Schufa Score eine wichtige Rolle.
• Die Höhe der Raten.
• Der Verwendungszweck des Kredits.
• Ihr Einkommen, Alter und Familienstand.
• Die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB).

Bei Kreditzinsen wird zwischen zwei Zinssätzen, nämlich dem Soll- bzw. Nominalzinssatz und dem Effektivzinssatz, unterschieden. Der Nominalzins orientiert sich am Marktzinsniveau und wird nach dem Nettokreditbetrag berechnet. Dieser Zinssatz ist im Vertrag festgelegt und wird per Jahr in Prozent angegeben.

Wie viel Sie im Endeffekt tatsächlich an Zinsen bezahlen, drückt allerdings nur der Effektivzinssatz aus. Denn nur dieser berücksichtigt auch alle Kreditnebenkosten. Dazu gehören zum Beispiel Kosten für Bearbeitung, Verwaltung, Bereitstellung und Vermittlung. 

Alle unmittelbaren Kosten sind somit im Effektivzins vereint. Für den Kreditnehmer ist der Effektivzinssatz daher aussagekräftiger als der Sollzinssatz.

Im Überblick

Kreditzinsen aktuell

Die Europäische Zentralbank, die es seit 1998 gibt, ist nicht nur für die gesamtwirtschaftliche Situation ein wesentlicher Faktor, sondern auch für die Entwicklung der Zinsen von Banken und Kreditinstituten.

Diese leihen Geld bei der EZB oder legen Geld dort an und sind insofern von deren Zinssätzen stark beeinflusst. Die Leitzinsen der EZB beeinflussen so indirekt die Zinssätze beim Sparen und bei Krediten. Aktuell liegt der EZB-Leitzins beispielsweise bei 0 Prozent.

Zinsen in Deutschland nach Kontotyp

Zinsen sind je nach Kontotyp sehr unterschiedlich:

• Girokonten: für den alltäglichen Gebrauch – Gehalt, der normale Zahlungsverkehr, Daueraufträge, Abbuchungen und dergleichen laufen darüber und es kann Geld abgehoben werden. Die meisten Girokonten sind nicht verzinst.
• Tagesgeldkonten: für Geld, das man im Moment nicht braucht – Daueraufträge und Überweisungen sind nicht möglich. Der Zinssatz ist variabel.
• Festgeldkonten: ist eine Geldanlage, bei der zu einem bestimmten Zinssatz Geld für einen bestimmte Laufzeit angelegt wird. Hier sind je nach Dauer hohe Zinsen möglich.
• Kreditkartenkonten: sind meistens mit dem Girokonto verbunden – alle Zahlungen mit Kreditkarten werden dort vermerkt. Zinsen können entstehen, wenn die Tilgung nicht innerhalb der Frist geschieht.
• Depotkonten – dienen ausschließlich der Verwaltung von Aktien und Wertpapieren. Hier gibt es keine Zinsen.

Zinssätze pflegen zu steigen, je länger Fremdkapital verliehen wird. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen das anders ist. Die Entwicklung des Zinses während einer Anleihe ist an der graphisch dargestellten Zinsstrukturkurve zu sehen. Ökonomische Trends und Strömungen wie zum Beispiel eine Rezession können Zinsen steigen oder auch fallen lassen. 

Bankkredit Zinsen – von Bank zu Bank verschieden

Verbraucher sollten bei Krediten immer kritisch sein. Denn auch wenn ein Null-Prozent-Kredit verführerisch wirkt, muss man sich bewusst sein, dass versteckte Kosten im Kleingedruckten zu finden sein können oder es ein Mittel ist, um neue Kunden zu binden. Billige Kredite haben oft günstige Zinsen, doch wirkt sich die Bonität auf die Konditionen aus. Daher kann es durchaus sein, dass man bei günstigen Krediten erst recht draufzahlt.

Kreditgeber werben zwar oft aggressiv, sind aber doch wählerisch bei der Gabe von Krediten. Wer sich als kreditwürdig zeigt, bekommt nicht automatisch einen niedrigen Zinssatz genehmigt.

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