2023 endlich Ängste besiegen – 3 Mythen bei Bonitätsüberprüfungen

2023 endlich Ängste besiegen – 3 Mythen bei Bonitätsüberprüfungen

Viele, die sich für ein Darlehen interessieren, bangen vor einer Bonitätsprüfung – und das ist unbegründet. Denn oft schürt dieser Vorgang Unbehagen aufgrund von zahlreichen Mythen, wobei die Ursachen für solche Legendenbildungen häufig fehlende Informationen und Missverständnisse sind.

Es gibt im Wesentlichen drei Kriterien, die man unbedingt erfüllen muss, um in Deutschland ein Darlehen beantragen zu können. Dazu gehören: Volljährigkeit, ein fester Wohnsitz in Deutschland, und ein deutsches Bankkonto.

Das ist der Hintergrund

In Deutschland kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, ein Konto bei einer deutschen Bank besitzt und einen festen Wohnsitz in der Bundesrepublik hat, einen Kredit – oder allgemein formuliert: ein Darlehen – beantragen. Der Gesamtprozess beginnt üblicherweise mit einem Kreditvergleich, bei dem verschiedene Angebote umfassend gegeneinander abgewogen werden

Die wesentlichen Schritte auf dem Weg zu einem Darlehen sind: 

  1. Vergleich von Angeboten
  2. Stellen eines Kreditantrages & Einreichen etwaiger Zusatzunterlagen 
  3. Prüfung des Antrags (inklusive des Durchlaufens einer Bonitätsprüfung)
  4. Entscheid über den Kreditantrag

Das bedeutet, nach einem Kreditantrag wird ein Prozess durchlaufen, um diesen Antrag zu prüfen. Dazu gehört auch die Überprüfung der Kreditwürdigkeit des Antragstellers, die einen wesentlichen Teil des Gesamtprozesses darstellt. 

Mythen rund um die Bonitätsüberprüfung 

Ist die Überprüfung meiner Bonität etwas Schlechtes? Stehe ich unter Verdacht? Im Folgenden gehen wir auf die wohl größten Mythen rund um die Bonitätsprüfung ein und erklären, warum man den Prozess entspannter sehen kann, als der Volksmund es einem womöglich suggeriert. Gerade junge Menschen, die an einem Kredit interessiert sind, fühlen sich durch die Informationsflut verunsichert, daher haben wir in diesem Artikel zusätzlich einige Tipps zum Thema Kreditaufnahme zusammengefasst. 

Der Prozess ist gegen den Darlehensnehmer gerichtet

Der wohl größte Mythos ist, dass sich eine Überprüfung der Kreditwürdigkeit gegen den Antragsteller und potenzielle Kreditnehmer richtet. Es stimmt zwar, dass eine fehlende Bonität ein Hindernis bei dem Weg zu einem Darlehen sein kann, aber grundsätzlich gilt, dass einer Überprüfung auch eine Sorgfaltspflicht zu Grunde liegt. 

Durch eine Bonitätsprüfung wird nicht nur das Risiko des Kreditinstituts minimiert. Denn im Detail wird schlicht die Wahrscheinlichkeit bewertet, dass der potenzielle Darlehensnehmer die monatlichen Raten für den beantragten Kredit nicht bezahlen kann. Somit werden vor allem private Verbraucher davor geschützt, sich finanziell zu überheben und in eine brenzlige Situation zu kommen, in der sie einen Kredit nicht wie vereinbart zurückzahlen können.

Es sind immer Auskünfte wie Einkommensnachweise erforderlich 

Alle wichtigen Daten, die Kreditinstitute bei der Bonitätsüberprüfung verwenden, werden üblicherweise beim Kreditantrag erhoben. Dazu gehören neben den Angaben zur Person unter Umständen – aber eben nicht immer – auch andere Informationen und Belege. 

Bei jedem Antrag müssen die Angaben zur Person validiert werden – das geschieht zum Beispiel mit einer Kopie des Passes. Denn Kreditinstitute ziehen zu einem wesentlichen Teil der Prüfung das „Scoring“ von Auskunftsdateien wie der SCHUFA heran. Das Scoring bewertet das Risiko eines Zahlungsausfalls, das mit einer Person verbunden ist. 

Es sind immer Auskünfte wie Einkommensnachweise erforderlich - SCHUFA

Nur bei großen Darlehen mit langen Laufzeiten oder bei speziellen Darlehen, wie für die Finanzierung einer Immobilie, sind weitere und detailliertere Nachweise nötig. Dazu gehören neben Lohnabrechnungen, Dokumentationen regelmäßiger Kontobewegungen oder Informationen über die zu finanzierende Immobilie. Denn manchmal ist die Identitätsfeststellung, gefolgt von einer SCHUFA-Auskunft, bereits ausreichend, da Kreditinstitute es bei kleineren Verbraucherdarlehen mit kurzen Laufzeiten und niedrigeren Beträgen bei dieser einfachen Überprüfung – ohne weitere Nachweise – belassen dürfen. 

Die Überprüfung der Bonität ist gleich einer Entscheidung

Ein weiteres Missverständnis liegt in der Vorstellung, dass die reine Überprüfung der Bonität schon auf ein entsprechendes Ergebnis hindeutet. Auch ist das Ergebnis einer Überprüfung, beispielsweise ein niedriger SCHUFA-Score kein Ausschlusskriterium für die Bewilligung eines Darlehens, da jeder Antrag individuell entschieden wird. So werden zum Beispiel kleine und kurzfristige Verbraucherdarlehen leichter gewährt als sehr große Darlehenssummen über einen langen Zeitraum. Das ist gerade dann der Fall, wenn diese nicht durch Gegenwerte wie einer zu finanzierenden Immobilie gedeckt sind – denn beim Immobilienkauf überprüft ein Kreditgeber die Bonität etwas anders. Am wichtigsten bleibt jedoch zu verstehen, dass eine einfache Bonitätsüberprüfung für Kreditinstitute verpflichtend ist und daher kein seriöser Darlehensanbieter darauf verzichten wird.

Auskunftsdateien wie die SCHUFA (kurz für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“) sind privatwirtschaftlich organisiert und verwalten Informationen über die Zahlungsfähigkeit von Verbrauchern. Dabei werden keine Daten erhoben, sondern nur Informationen gesammelt, die von Partnern wie Banken, Versicherungen oder Händlern übermittelt werden.
Andreas Linde
Von
Andreas Linde hat mehr als 7 Jahre Erfahrung mit dem Kreditmarkt und weiß alles über den effektiven Jahreszinns, Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Obligationen und andere relevante Begriffe, die mit Krediten zu tun haben.
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