Wie die Banken im Kreditgeschäft ausgebootet werden

Wie die Banken im Kreditgeschäft ausgebootet werden

Das Geschäft der traditionellen Banken wird nicht nur durch die Digitalisierung und die aufstrebenden Online-Banken sowie Trading-Plattformen auf die Probe gestellt, sondern auch im Kreditgeschäft. Die sogenannten P2P Lending Plattformen oder auch Marketplace-Lending-Plattformen treten als Vermittler:innen von Krediten auf und machen traditionellen Banken die Geschäfte streitig. Besonders entscheidend sind Vergleichsplattformen für Kreitgebene. Sie ermöglichen den direkten und unkomplizierten Vergleich von Angeboten im Kreitvergleich, sodass Online-Kreitgebene oftmals schneller gefunden werden können. Im Gegensatz azu sin traitionelle Banken nicht immer online auffindbar oder arbeiten mit traitionellereren Geschätsmoellen. 

darüber hinaus gibt es ene Plattormen Plattformen vermitteln Kreditgebenden an Privatpersonen, aber auch institutionelle Investoren an Kreditnehmende. Unter den institutionellen Kreditgebenden finden sich Versicherungen, Fonds, Pensionskassen, Banken oder Family Offices. Jedoch könnte die derzeit beginnende Zinswende dafür sorgen, dass die Karten neu gemischt werden.

Das Geschäft der traditionellen Banken

Das Geschäft der klassischen Banken ist, auf der einen Seite die Einlagen der Kund:innen zu verwalten und auf der anderen Seite diese Einlagen an andere Kund:innen in der Form von Krediten zu verleihen. Diejenigen, die ihr Geld bei einer Bank auf ein Girokonto, Tagesgeldkonto, Sparbuch oder Festgeldkonto einzahlen, sind die Einleger. Die Bank arbeitet sowohl mit dem Geld ihrer Einlegenden als auch mit ihrem Eigenkapital, indem sie es verleiht.

Während eine Bank ihren Einlegenden einen Zins zahlt, verlangt sie von ihren Kreditnehmenden einen Zins

Mit der Differenz, dem sogenannten Zinsüberschuss, verdient eine Bank ihr Geld. Somit sind alle Kredite, die eine Bank gewährt, mit den Einlagen der Kund:innen sowie mit dem Eigenkapital der Bank finanziert. Anders als bei P2P Lending Plattformen besteht also zwischen den Einlegenden und den Kreditnehmenden keine direkte Verbindung. Da die Bank das gesamte Ausfallrisiko der Kredite allein trägt, beteiligt sie ihre Einlegenden nicht am Kreditzins.

Wie funktioniert P2P Lending?

Durch innovative Fintech Startups ist vor knapp 20 Jahren eine neue Anlageklasse entstanden, die bis dahin nur von Banken verwendet werden konnte.

Beim P2P Lending treten Kreditgebende in ein direktes Vertragsverhältnis mit den Schuldner:innen

Daher ist das größte Risiko, was dabei für die Investoren entsteht, nicht der Zusammenbruch eines Kreditinstituts, sondern die Zahlungsunfähigkeit des Schuldners, mit dem ein Vertragsverhältnis besteht. Privaten Kreditgebenden wurde so eine Anlageform eröffnet, die bisher nur Banken nutzen konnten.

P2P steht für den Begriff Peer-to-Peer und bedeutet von Person zu Person. Dementsprechend beschreibt P2P Lending explizit die Vergabe eines Kredits einer Privatperson für eine andere Privatperson. Dass eine Privatperson einen privaten Kredit vergibt ist dabei nichts Neues, denn das war auch in der Vergangenheit schon möglich.

Wie funktioniert P2P Lending

Hierbei ist jedoch zwischen einem Privatkredit und einem Kredit von Privat zu unterscheiden. Bei einem Privatkredit handelt es sich um einen Kredit für private Zwecke, wohingegen ein Kredit von Privat von einer Privatperson für eine andere Privatperson ist.  

Mit der Entstehung eines digitalen Marktplatzes für P2P Lending wurde die Möglichkeit, private Kredite zu vergeben und zu erhalten, auf eine neue Stufe gehoben. Kreditsuchenden war es nun möglich, Kreditanfragen auf einer Plattform zu veröffentlichen und Anlegenden zugänglich zu machen. Mittlerweile wurden auf diesen Plattformen die privaten Anleger um die institutionellen Anleger ergänzt. Die Investoren dieser P2P Lending Plattformen erhalten die Zinszahlungen der Kredite direkt, wobei die Marktplätze eine einmalige Gebühr der Kreditnehmenden sowie der Kreditgebenden einnehmen. Allein die Kredite, für die sich kein Investor interessiert kommen nicht zustande und werden abgelehnt. Inzwischen bieten die P2P Lending Plattformen den Investoren sogar Risiko- und Bonitätseinschätzungen der Kreditnehmer an, um das Risiko für Kreditausfälle zu minimieren.

Es ist nicht die Aufgabe der P2P Lending Plattformen Kredite 

  • abzulehnen oder 
  • zu gewähren;
  • sie treten einzig und allein als Marktplatz auf, um Kreditnehmer mit Investoren zu verbinden. 

Dies ähnelt dem Verfahren gängiger Kreditvergleisseiten, die mit vertrauenswürdigem Kreditgebenden zusammenarbeiten. Bei der Auswahl gilt es dennoch, Kriterien für die Auswahl der Kreditgebenden zu beachten. 

Die Hauptaufgabe der P2P-Plattformen ist, die langfristige Zahlungsfähigkeit, also die Bonität, der Kreditnehmer einzuschätzen und zu prüfen. Die meisten P2P Lending Plattformen nutzen ein Klassifizierungssystem der Kredite in unterschiedlichen Risikoklassen. Anhand dieser Risikoklassen wird auch der Zinssatz, der vom Kreditnehmer bezahlt werden muss, ermittelt.

Je besser die Bonitätseinschätzung und je geringer das Risiko, desto weniger Zinsen muss der Kreditnehmende zahlen

Neue Voraussetzungen im veränderten Marktumfeld

Die P2P Lending Plattformen haben sich bis zuletzt in einem Marktumfeld mit historisch niedrigen Zinsen bewegt. Die stark ansteigenden Zinsen sind für die meisten Plattformen dieser Art neu. Dadurch werden die vielfältigen Folgen der Erhöhung des Leitzinses deutlich. Dies wird sowohl die Preisgestaltung von Krediten als auch die Einschätzung von Risiko und Rendite beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, ob die P2P Lending Plattformen auch in dem veränderten Marktumfeld in der Lage sind, den traditionellen Banken einen Teil ihres Geschäfts abzunehmen.

Andreas Linde
Von
Andreas Linde hat mehr als 7 Jahre Erfahrung mit dem Kreditmarkt und weiß alles über den effektiven Jahreszinns, Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Obligationen und andere relevante Begriffe, die mit Krediten zu tun haben.
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